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Das Reinigen von Gebäuden und die Grünanlagenpflege gehören zu den Dienstleistungen, die Unternehmen schon lange aus dem Haus geben. Das kosten- und zeitintensive Reinigen und Pflegen, oder die Organisation davon, besorgen Spezialisten, die Reinigungsdienstleister. Mehrere Millionen Euro können dafür pro Jahr auflaufen. Solche Volumen schreien geradezu nach Kostenreduzierung. Weil aber nicht jedes Unternehmen den strategischen Einkaufsprozess mit der ihm gebührenden Aufmerksamkeit angeht, wird ein ums andere Mal Einsparpotential verschenkt. Wir haben einige Tipps für Ihren Beschaffungsprozess.

1. Kühlen Kopf im heiß umstrittenen Markt bewahren:
Die Eintrittsbarrieren in den Markt sind gering, eine Substitution der traditionellen Reinigung ist nicht in Sicht. Eine Vielzahl von Dienstleistern tummelt sich auf dem Markt. Die Unternehmensgröße reicht von Ein-Mann-Betrieben, die sich auf Privathaushalte spezialisiert haben, bis zu integrierten Facility Management Konzernen, die neben der Gebäudereinigung auch z. B. Hausmeister- und Sicherheitsdienstleistungen anbieten. Der Einkäufer hat die Wahl und muss gewahr sein, dass in der Regel außerordentlich gut geschultes Vertriebspersonal unterwegs ist. Die wichtigen Eckdaten des Marktes und der Unternehmen sollte der Einkäufer stets zur Hand haben, um Markt und Anbieter faktenorientiert zu analysieren.

2. Bei harter Konkurrenz fällt die Wahl der Einkaufsstrategie leicht:
Da die Konkurrenz unter Reinigungsdienstleistern groß ist, und Reinigungsdienstleistungen als relative Kosten im Gesamtbeschaffungsvolumen nicht überproportional zu Buche schlagen, kann der Einkäufer auf gute Qualität zu günstigen Preisen setzen.

3. Jedes Reinigungsgewerk (z.B. Unterhaltsreinigung, Glasreinigung, Sonderreinigung, Grünflächen, etc.) getrennt erfassen:
Nur der Überblick über alle Gewerke erlaubt es, den richtigen Dienstleistungsanbieter zu finden. Bei komplexen Reinigungsgewerken wie Maschinenparks bieten zum Beispiel spezialisierte Unternehmen Kostenvorteile gegenüber „Voll-Sortimentern“. Seien Sie also gegebenenfalls auch für die Untervergabe einzelner Gewerke offen.

4. Die Bestimmung der optimalen Reinigungsfrequenz ist entscheidend:
Der Einkäufer hat sorgfältig zu entscheiden, welche Reinigungsintensität angemessen ist. Die Arztpraxis hat andere Standards zur erfüllen als die Kfz-Werkstatt. Klingt selbstverständlich, ist es in der Praxis aber nicht. In der Regel werden Flächen zu intensiv gereinigt. So schlägt sich manch überflüssige Feuchtreinigung als Material- und Arbeitsaufwand massiv in den Kosten nieder. Das sollten Sie vermeiden.

5. Vergleichbare Flächen nach einheitlichen Standards reinigen:
Die Reinigung sollte alle Beteiligten zufrieden stellen. Vertrieb, Kunden und Mitarbeiter von Unternehmen mit Filialnetz wollen beispielsweise überall die gleichen Standards vorfinden. Und die Budgetverantwortlichen durch Vergleichbarkeit den Überblick über das Reinigungsportfolio behalten. Setzen Sie also Standards.

6.Die Konditionen pro Quadratmeter erfassen:
Auf der Grundlage aktueller Raumbücher legt der Reinigungsanbieter die angebotenen Konditionen pro Quadratmeter dar. Die Stundenpreise für Sonderarbeiten, und die Kalkulation von Nacht-, Sonn- und Feiertagszuschläge dürfen nicht vernachlässigt werden.

 

7. Viel Reinigungsfläche verlangt nicht notwendigerweise ein großes Reinigungsunternehmen:
Unternehmen mit vielen Flächen unter 200 Quadratmetern an unterschiedlichen, dezentralen Standorten, erhalten in der Regel von kleineren und lokalen Unternehmen die besseren Angebote. Große Dienstleister legen ihr Kostengerüst in der Regel auf die Reinigung von Flächen ab 1.000 m² aus und haben dafür wirtschaftliche Angebote in der Schublade. Mit der Annahme von Kleinflächen schießen bei solchen Unternehmen die Kosten für Anfahrt und Arbeitszeit sowie die Gemeinkosten unverhältnismäßig in die Höhe. Das ist unrentabel für alle Beteiligten. Manche Reinigungsunternehmen teilen dies im Fair Play von sich aus mit; bei anderen ist die Stimmigkeit des Angebots sehr sorgfältig zu prüfen.

Prüfungsmatrix: Welcher Dienstleister passt zu Ihnen?

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8. Die Qualität der Reinigungsleistung muss stimmen:
Zwar kennt sich nicht jeder Einkäufer mit Reinigungstechnologien aus, aber es ist wichtig hier eine Extrameile zu gehen. Hochwertige Beläge brauchen zum Beispiel eine hochwertige Behandlung, um jeden Schaden zu vermeiden. Der Einsatz von Reinigungsmaschinen oder neuen Methoden sichert hohe Produktivitätswerte, die mit günstigen Preisen einhergehen sollten. Wer sich im Bereich etwas auskennt, wird schnell die besseren Verhandlungsergebnisse erzielen.

9. Zuverlässigkeit ist ein Schlüssel zur Kundenzufriedenheit:
Da in der Branche – teils zu Recht – der geflügelte Spruch „Reinigungsdienstleister verdienen ihr Geld mit den Flächen, die sie nicht putzen“ kursiert, spielt in dieser Warengruppe die Sicherstellung der Qualität eine besondere Rolle. Gibt es ein Beschwerde- und Key Account Management auf das der Kunde jederzeit zu greifen kann?

10. Wer sauber ausschreibt, hat halb gewonnen:
Zum Entwurf der Ausschreibungsunterlage siehe unsere „Praxis-Tipp: 12 Tipps für eine erfolgreiche Ausschreibung“ in dem Newsletter 2/10, gerne senden wir Ihnen diese zu. Neben Fragen zu relevanten Unternehmenskennzahlen und -fakten des Dienstleisters (Umsatz, Anzahl Mitarbeiter, Referenzen etc.) steht die Abfrage der Konditionen im Mittelpunkt.

Fazit
Unsere Erfahrung zeigt, dass bei den meisten Unternehmen hohes Einsparpotential im Einkauf der Reinigungsdienstleistung liegt. Aber nur wenn alle Schritte des strategischen Einkaufsprozesses unter Berücksichtigung der o.g. Besonderheiten konsequent durchlaufen werden, können alle Einsparpotentiale identifiziert und gehoben, und die gewünschten Qualitätsstandards erreicht werden. Ein gutes Lieferantenmanagement zur Sicherstellung von Qualität und Angemessenheit der Dienstleistung spielt die entscheidende Rolle in einer erfolgreichen Zusammenarbeit.

Publiziert in Blog
Donnerstag, 24 März 2016 08:32

12 Tipps für eine erfolgreiche Ausschreibung

Die Durchführung von Ausschreibungen gehört zum Alltag eines jeden Einkäufers und Unternehmens. Doch trotz der „Alltäglichkeit der Aufgabe“ kommen bei der Durchführung immer wieder Fehler vor. Sie mindern den Erfolg der Ausschreibung deutlich, sind aber leicht zu vermeiden. Der Erfolg einer Ausschreibung basiert zu aller erst auf der sorgfältigen Lieferantenrecherche. Ziel ist es, möglichst viele qualifizierte Wettbewerber und potentielle Ausschreibungsteilnehmer zu identifizieren. Danach wird der durchdachte Aufbau der Ausschreibungsunterlagen und des Ausschreibungsprozesses erfolgskritisch. Was nützt es, die besten Lieferanten identifiziert zu haben, wenn die Ausschreibungsunterlagen fehlerhaft sind oder die Lieferanten nicht zur Teilnahme an der Ausschreibung motivieren? Wir geben Ihnen Tipps an die Hand, die Sie bei der Planung des Ausschreibungsprozesses und der Erstellung Ihrer Ausschreibungsunterlagen berücksichtigen sollten, um bestmögliche Ergebnisse für Ihr Unternehmen zu erzielen. Manch ein Tipp führt zu einem gewissen Mehraufwand im Vorfeld oder während der Durchführung der Ausschreibung. Doch der Einsatz lohnt sich und wird sich im Erfolg Ihrer Ausschreibung deutlich niederschlagen.

Tipp 1: Holen Sie den Lieferanten ab
Da Sie nie sicher sein können, ob die Person, die Ihre Ausschreibungsunterlagen auf den Tisch bekommt, Ihr Unternehmen und Ihre Produkte kennt, sollten Sie Ihr Unternehmen in den Ausschreibungsunterlagen vorstellen. Geben Sie den Lieferanten einen Überblick darüber wer Sie sind und was Sie tun. Denn nichts landet schneller im Papierkorb als ein Schreiben dessen Absender unbekannt ist. Teilen Sie außerdem klar und deutlich die Ziele Ihrer Ausschreibung mit. So sind die Interessenten in der Lage, sich ein Bild von einer möglichen Zusammenarbeit mit Ihrem Unternehmen zu machen. Und Sie vermeiden erst am Verhandlungstisch festzustellen, dass die Zielsetzungen beider Seiten nicht kompatibel sind.

Tipp 2: Zeitplan erstellen
Erstellen Sie im Vorfeld der Ausschreibung einen vollständigen Zeitplan, der alle Termine vom Versand der Ausschreibungsunterlagen bis zur Vertragsverhandlung enthält. Zeitpuffer erlauben es, eventuell auftretende Schwierigkeiten bzw. Verzögerungen abzufedern. Fügen Sie Ihren Terminplan den Ausschreibungsunterlagen bei, damit die Lieferanten von Anfang an den Ausschreibungsprozess überblicken und dafür sorgen können, dass auch ihr Ansprechpartner kontinuierlich zur Verfügung steht.

Tipp 3: Zeitpunkt der Ausschreibung
Der Zeitpunkt der Ausschreibung hat starken Einfluss auf den Erfolg der Ausschreibung. Das klingt trivial, wird aber manches Mal übersehen. Achten Sie bei der Planung der Ausschreibung auf die Wahl des richtigen Zeitpunkts und vermeiden Sie Ausschreibungen in den Ferienmonaten Juli, August oder Dezember. In den Sommermonaten ist Urlaubszeit und die Personaldecke über einige Wochen dünner als sonst. Im Dezember ist der Arbeitsalltag der Unternehmen von Jahresabschluss und Weihnachtszeit geprägt. Hohe Teilnahmequoten sind für Ausschreibungen in diesen Zeiträumen nicht zu erwarten, so dass die Erfolgsaussichten für die Ausschreibung von vorneherein gering sind.

Tipp 4: Umgang mit Fragen der Lieferanten
Im Rahmen des Ausschreibungsprozesses sollten Sie den Lieferanten die Gelegenheit geben Rückfragen zur Ausschreibung zu stellen. Es hat sich bewährt, Rückfragen der Lieferanten ausschließlich per E-Mail zuzulassen. Eine entsprechende Anweisung ist den Lieferanten in den Ausschreibungsunterlagen zu geben. Um die Gleichbehandlung der Teilnehmer sicher zu stellen, sammeln Sie die eingehenden Fragen und versenden anschließend einen vollständigen Fragenkatalog und Ihre Antworten gleichzeitig an alle Ausschreibungsteilnehmer. Damit bringen Sie die Wettbewerbsteilnehmer korrekt auf denselben Kenntnisstand.

Tipp 5: Neutrale E-Mail-Adresse
Entgegen allen Anweisungen bleibt es eine Versuchung für manche Lieferanten, durch Kontaktaufnahme mit dem ausschreibenden Unternehmen weitere Informationen zu gewinnen oder sich einen anderen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Stellen Sie von vorneherein nur eine Emailadresse in den Ausschreibungsunterlagen zur Verfügung, z. B. AusschreibungXY@ IhrUnternehmen.de, und erwähnen Sie in den Unterlagen nicht namentlich den zuständigen Einkäufer oder Mitarbeiter des Fachbereichs. Das wahrt ein gewisses Maß an Anonymität und unterstützt den geregelten Ablauf der Ausschreibung.

Tipp 6: Briefen Sie Ihren Fachbereich, den Einkauf und die Telefonzentrale
Da, wie im Tipp 5 bereits geschildert, Lieferanten oft nur schwer davon abzuhalten sind, telefonisch Kontakt mit dem für die Ausschreibung zuständigen Einkäufer oder Mitarbeiter des Fachbereichs aufzunehmen, bietet es sich an, im Vorfeld die Telefonzentrale über die Ausschreibung zu informieren und anzuweisen, Anrufe von Ausschreibungsteilnehmern gar nicht erst zu Ihnen durchzustellen.

Tipp 7: Spezifikationen
Die exakte und nicht herstellerbezogene Spezifikation der auszuschreibenden Artikel gehört zu den Kernelementen jeder Ausschreibung. Solche Spezifikationen erlauben es dem Lieferanten, ein qualifiziertes Angebot zu unterbreiten. Sind die Spezifikationen nicht eindeutig, so läuft man Gefahr bei der Auswertung der Angebote der Lieferanten ‚Äpfel mit Birnen‘ zu vergleichen. Aus diesem Grund ist höchste Sorgfalt beim Umgang mit Spezifikationen angesagt. Falls Sie selbst nicht in der Lage sind Artikel zu spezifizieren, sollte das ein Experte aus dem Fachbereich für Sie übernehmen. Falls in Ihrem Unternehmen das benötigte Fachwissen gar nicht vorhanden ist, sind externe Experten zu Rate ziehen – auch wenn dadurch zusätzliche Kosten anfallen. Die Mehrkosten werden mit dem guten Ergebnis der Ausschreibung mehr als wett gemacht.

Tipp 8: Feedback an Lieferanten
Am Ende des Ausschreibungsprozesses senden viele Unternehmen den Ausschreibungsteilnehmern, die sich nicht durchsetzen konnten, ein Absageschreiben. Das beginnt in vielen Fällen mit der unpersönlichen Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ und setzt mit Floskeln fort: „Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass wir Sie diesmal nicht berücksichtigen können“ und „Wir danken Ihnen für die Teilnahme an unserer Ausschreibung“. Eine solche Absage motiviert kaum, bei zukünftigen Ausschreibungen mit zu bieten. Beginnen Sie deshalb Ihr Absageschreiben mit einer persönlichen Anrede, und geben Sie dem Lieferanten ein kurzes Feedback, warum er diesmal den Zuschlag nicht erhalten hat. Der Lieferant fühlt sich damit als Wettbewerber ernst genommen, erhält Ansatzpunkte, wie er sich für zukünftige Ausschreibungen besser aufstellen kann und wird motiviert, an den folgenden Ausschreibungen wieder teilzunehmen.

Tipp 9: Bewertungskriterien
Bei der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen begehen Unternehmen den Fehler, in einem ersten Schritt Fragen für die Ausschreibungsunterlagen zu formulieren und in einem zweiten Schritt die Bewertungskriterien zu definieren. Zum Teil werden die Bewertungskriterien erst nach Erhalt der vom Lieferanten ausgefüllten Ausschreibungsunterlagen festgelegt, was die Vergabe der Bewertungskriterien verzerren kann. Erfolgreicher ist hier das Unternehmen, das diszipliniert vorgeht: Legen Sie zuerst die Bewertungskriterien fest. Strukturieren Sie dann den Fragenkatalog für die systematische Sichtung der Ausschreibungsunterlagen. Auf diese Weise stehen Ihnen bei der Auswertung der Ausschreibungsunterlagen die nötigen Informationen zur Verfügung.

Tipp 10: Auswertungstool
Eine erstaunliche Anzahl von Ausschreibungen wird mit einer begrenzten Anzahl von Ausschreibungsteilnehmern durchgeführt. In den Unternehmen scheint nicht die Kapazität vorhanden zu sein, um eine Ausschreibung mit vielen Teilnehmern auszuwerten. Dass heutzutage Kapazitäten in Unternehmen begrenzt sind und Einkäufer Ausschreibungen zusätzlich zu ihrem Tagesgeschäft durchführen, ist nicht von der Hand zu weisen. Diese Problematik sollte sich aber nicht negativ auf die Anzahl der zur Ausschreibung eingeladenen Teilnehmer und den Erfolg Ihrer Ausschreibung auswirken. Wie können Sie dem Problem beikommen? Die Lösung liegt in der gut durchdachten Konzeption der Ausschreibungsunterlagen. Erheben Sie in der Ausschreibung ausschließlich Informationen, die von Relevanz sind und erzeugen Sie keinen unnötigen Datenfriedhof. Nehmen Sie die Auswertung in Microsoft Excel vor, und steuern Sie sie über Makros. Das spart kostbare Zeit, auch bei umfangreichen Ausschreibungen mit vielen Teilnehmern.

Tipp 11: Vermeiden Sie Zweifel an der Echtheit der Ausschreibung
In einigen Ausschreibungen vermuten Lieferanten Scheinausschreibungen, die einzig zum Ziel haben, bestehende Lieferanten unter Druck zu setzen um einen Preisnachlass zu erwirken. Wirken Sie solchen Mutmaßungen entgegen und vermeiden Sie Zweifel an der Echtheit der Ausschreibung. Teilen Sie den Ausschreibungsteilnehmern offensiv und explizit mit, dass es sich bei Ihrer Ausschreibung nicht um eine Scheinausschreibung handelt. Machen Sie deutlich, dass Sie ernsthaftes Interesse daran haben neue Lieferanten kennen zu lernen und zu einem Lieferantenwechsel gegebenenfalls bereit sind. Das fördert die Motivation der Lieferanten an der Ausschreibung teilzunehmen und erhöht die Chance auf eine gute Teilnahmequote.

Tipp 12: Submissionsverfahren
Dem sogenannten „letzen Call“ gilt eine andere Sorge einiger Lieferanten. Im letzten Call kurz vor Ausschreibungsende wird der bisherige Lieferant von einem Mitarbeiter des ausschreibenden Unternehmens über die Preise der Wettbewerber informiert um sie zu unterbieten. Die Sorge der Lieferanten führt dazu, dass sie zwar an der Ausschreibung teilnehmen, aber kein ernsthaftes (preisaggressives) Angebot abgeben. Ein Zuschlag scheint unerreichbar. Die Anwendung des Submissionsverfahrens schafft Abhilfe. Im Submissionsverfahren geben alle Ausschreibungsteilnehmer die Ausschreibungsunterlagen in einem geschlossenen Umschlag ab. Die verschlossenen Umschläge werden an einem vorher festgelegten Datum nach dem vier Augen Prinzip geöffnet. Preisabsprachen haben bei diesen Verfahren keine Chance.

Fazit
Unsere zwölf Tipps helfen Ihnen das Thema Ausschreibung strategisch anzugehen. Sie werden den Erfolg Ihrer Ausschreibung damit deutlich steigern. Freuen Sie sich auf die nächste Gelegenheit, in der Sie Ihre neue Strategie testen können.

Publiziert in Blog

Noch immer nehmen in vielen Unternehmen Fachabteilungen den strategischen Einkauf und seine Mitarbeiter nicht als „Bereicherung“ wahr. Stattdessen wird weiterhin, auch nach Einführung des strategischen Einkaufs, der gesamte Einkauf als „Bestellschreiber“ der Fachbereiche angesehen. Wie wirken erfolgreiche Einkäufer diesem Zustand entgegen und wie etablieren sie sich als Mitarbeiter auf einer Augenhöhe mit den internen Kunden?

1. Was Sie zu Ihrem Ziel machen sollten
Ihr Ziel sollte es sein, dass die Fachabteilungen Sie als gleichwertigen Partner ansehen. Nur so können alle Einsparpotentiale identifiziert und gehoben werden. Erfolgreiche strategische Einkäufer verinnerlichen zu diesem Zweck sechs Erfolgsfaktoren.

2. Priorisieren Sie Materialgruppen richtig
Führen Sie ABC-Analysen mit den zu beschaffenden Materialgruppen durch und priorisieren Sie Ihr Vorgehen für die Beschaffungsoptimierung entsprechend. Damit erzielen Sie Einsparungen bei den volumenstarken Materialgruppen und demonstrieren Leistungsfähigkeit und positiven Einfluss.

3. Bauen Sie Produktwissen auf
Um sich mit Lieferanten und internen Kunden auf Augenhöhe abstimmen zu können, ist es zwingend notwendig, dass Sie die Funktionsweise und Zusammensetzung der zu beschaffenden Artikel vollständig durchdringen. So können Sie den relevanten Beschaffungsmarkt optimal abgrenzen und Innovationen identifizieren, die Auswahl der Lieferanten sinnvoll leiten und im Unternehmen Aufgeschlossenheit für Produkttests oder Lieferantenwechsel fördern. Je komplexer die Materialgruppe, umso mehr Zeit werden Sie dafür benötigen. Entscheidend ist deshalb die Unterstützung durch das Top-Management. Dann steht Ihnen und Ihren internen Kunden auch noch genug Zeit zur Kommunikation von aktuellen und zukünftigen Anforderungen und Anpassungsmöglichkeiten zur Verfügung.

4. Pflegen Sie den Kontakt zu Ihren internen Kunden
Eine wichtige Basis für erfolgreiche Einkäufer ist der gute Kontakt zu den internen Kunden. Bauen Sie den Kontakt zu den internen Kunden systematisch auf und pflegen Sie ihn. Das beginnt mit höflichen Umgangsformen und dem Vermeiden „politischer Spielchen“. Vermeiden Sie genauso die voreilige Eskalation bei Problemen. Weiterführend sollten Sie Interesse für die Aufgaben der internen Kunden entwickeln und in ungezwungenen Gesprächen die Beziehung pflegen. Sie werden von den Anforderungen und Problemen Ihrer internen Kunden zeitnah erfahren, und können sie schneller angehen und umsetzen.

5. Machen Sie sich den Beschaffungsmarkt zu eigen
Um günstige Preise zu erzielen, und relevante Einsparungen zu realisieren, brauchen Sie fundierte Kenntnisse über die Beschaffungsmärkte Ihrer Materialgruppen. Ausgangspunkt ist die Analyse der aktuellen Lieferanten. Was unterscheidet die bisherigen Lieferanten vom Wettbewerb? Warum wurden sie ausgewählt? Was sind ihre Stärken und Schwächen und können sie die gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen der internen Kunden erfüllen? Mit der Beantwortung dieser Fragen ist eine gute Grundlage geschaffen, um den Beschaffungsmarkt zu analysieren. Nutzen Sie hierfür die verschiedenen Quellen (Verbände, IHK/AHK, Suchmaschinen, Datenbanken, Literatur, Messen, …). Der strukturierte Aufbau von Beschaffungsmarktkenntnissen ist allerdings erst die halbe Miete – pflegen Sie kontinuierlich das gewonnene Wissen und bauen Sie es aus. Halten Sie dazu laufend Kontakt zu den bekannten Lieferanten und anderen relevanten Marktteilnehmern. Besuchen Sie Lieferanten, Fachmessen, Kongresse und lesen Sie die wichtigen Fachzeitschriften. Holen Sie regelmäßig Lieferantenselbstauskünfte ein und führen Sie Ausschreibungen durch, um gleichermaßen den bekannten und neuen Lieferanten eine Chance zu geben. Bei der Auswahl der Bieter sollten Ergebnisse vergangener Ausschreibungen keinen Einfluss auf die berücksichtigten Lieferanten haben.

6. Geben Sie Ihre Marktkenntnisse an die internen Kunden weiter
Teilen Sie Ihr Wissen über den Beschaffungsmarkt mit den internen Kunden. Andernfalls treffen die internen Kunden evtl. Lieferantenentscheidungen am Einkauf vorbei. Von Vorteil wäre es, Ihre Marktkenntnisse in regelmäßigen Meetings zu kommunizieren und dann mit den internen Kunden interessante Entwicklungen am Markt (relevante Innovationen und mögliche Anpassungen der Produkte nach Gesichtspunkten der Beschaffungsoptimierung) zu diskutieren. Solche Treffen geben auch Raum für gegenseitige Kritik und die Diskussion der nächsten Schritte.

7. Realisieren und kommunizieren Sie Ihre Einkaufserfolge
Mit Ihrem Produkt- und Beschaffungsmarktverständnis werden Sie den strategischen Einkaufsprozess nicht stoisch nach einem festen Rhythmus (z.B. alle drei Jahre) durchführen, sondern ein Gefühl für den Markt entwickeln und den Zyklus flexibel anpassen. Auf diese Weise erzielen Sie Einsparungen auf rückläufigen Märkten und sichern Jahre im Voraus vertraglich die vereinbarten Preise. Genauso wichtig wie die Erzielung dieser Einsparungen ist ihre transparente Messung und der daraus resultierende Nachweis. Sowohl die internen Kunden als auch das Top-Management kommen dann nicht mehr an Ihrer strategischen Einkaufsabteilung vorbei. Achten Sie darauf, dass alle erzielten Einsparungen GuVrelevant sind, so dass sie gegen historische und nicht gegen neue Baselines gemessen werden.

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